
Staatspreis Manufactum 2023 – Lightness
Große Freude – eine besondere Auszeichnung
Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit mit dem Staatspreis Manufactum 2023 für angewandte Kunst und Design im Handwerk NRW ausgezeichnet wurde. In der Kategorie Schmuck wurde mein Objekt „Lightness“ prämiert – ein Stück, das Leichtigkeit nicht nur im Gewicht, sondern auch im Gedanken trägt.
Bis zum 13. August 2023 war Lightness im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) im Rahmen der Staatspreis-Ausstellung zu sehen.

Lightness – ein Schmuckobjekt über Leichtigkeit
Konzept
Lightness ist ein tragbares Objekt, das sich an der Idee von Gefäßen orientiert – jedoch so leicht konstruiert, dass es trotz größerer Abmessungen angenehm am Körper getragen werden kann. Wenn es nicht getragen wird, entfaltet es eine stille Poesie: Kleine Gefäße, die nicht mit Dingen, sondern mit Gedanken gefüllt werden dürfen.
Materialien
Feinsilber (999)
Sterlingsilber (925)
Naturseide
Abmessungen
Höhe: 80 mm
Durchmesser: 40 mm
Herstellung
Aus Feinsilber wird ein hauchdünnes Blech mit einer Stärke von nur 0,17 mm gewalzt. Daraus entstehen präzise zugeschnittene Kegel, die gefalzt und zu Körpern verbunden werden. Die Verbindung erfolgt über kleine „Laschen“, die mit selbstgefertigten Splinten aus Silber gehalten werden – ganz ohne Lötung oder Hitze.
Die Körper selbst werden mit einem feinen Naturseidenfaden durch Bohrungen miteinander vernäht. Eine Silberkette verbindet sie zu einem Schmuckstück, das Körper und Idee gleichermaßen umspielt.
Jurybegründung zur Preisvergabe
„Zwei Körpergefäße, verbunden durch eine Silberkette, hälftig geschwärzt.
Das Hauchdünne der Materialschicht ist förmlich spürbar durch die Kontur und die zum Einsatz gekommenen Techniken. Der fachliche Umgang mit der an Papier grenzenden Materialstärke von 0,17 Millimetern zeigt das Selbstverständnis des handwerklichen Könnens.
Die zwei Körper werden aus jeweils drei Abwicklungen gebildet, kleine Kugeln auf der Oberfläche geben die vernieteten Verbindungspunkte zu erkennen. Die Längsöffnung wird durch ein Naturseidengarn vernäht.
Durch das Falzen der Flächen eröffnen sich geometrische Räume, die dem Prinzip des Papierfaltens folgen.
Das Schmuckobjekt kommt ohne Erhitzung, ohne die klassische Verbindungstechnik des Lötens aus und macht sich auf diese Weise die Aufrechterhaltung der Materialhärte zunutze, die dem Konstruktionsprinzip zugrunde liegt. Der spielerische Umgang mit Form und Technik aus verschiedenen Gewerken, und die damit geschaffene Durchlässigkeit, die Raum für Assoziationen lässt, hat die Jury überzeugt.“